Inklusion braucht ein stabiles Fundament (Quelle: Homepage Burgenlandkreis 24.11.2014)
Die Zahl der Schulanfänger mit Sprachschwierigkeiten hat sich von 1997 bis heute verdreifacht. Im Burgenlandkreis besuchten im Schuljahr 2013/2014 insgesamt 146 Schüler mit Förderbedarf die Sekundarschulen und nahmen dort am gemeinsamen Unterricht teil. Das sind im Einzelnen 8 autistische Schüler, 2 Hörgeschädigte, 6 Körperbehinderte, 66 Lernbehinderte, 2 Sehbehinderte, 22 Sprachbehinderte und 40 Schüler mit emotionalen und sozialen Entwicklungsstörungen. An den Gymnasien des Burgenlandkreises wurden im genannten Zeitraum 3 autistische Schüler, 3 Jugendliche mit einer Hörschädigung, 4 Körperbehinderte, 3 Sehbehinderte, 1 Sprachbehinderter und 1 Schüler mit emotionalen und sozialen Entwicklungsstörungen unterrichtet.
Mit diesen Zahlen wartete Landrat Götz Ulrich auf der Fachtagung "Von der KiTa zur Grundschule: Übergänge unter inklusivem Aspekt" im Bürgerhaus in Hohenmölsen auf. Die Veranstaltung wurde vom politischen Bildungsforum Sachsen-Anhalt - der Konrad-Adenauer-Stiftung - in Kooperation mit der Behindertenbeauftragten des Burgenlandkreises, der Stadt Hohenmölsen und der Netzwerkstelle "Schulerfolg sichern" im Burgenlandkreis durchgeführt. Unter den Teilnehmern befanden sich unter anderem Mitarbeiter aus Kindertagesstätten und Schulen des Burgenlandkreises, Vertreter von Trägern, Schulsozialarbeiter, Mitarbeiter aus der Kreisverwaltung Burgenlandkreis und eine Handvoll interessierter Eltern.
Ulrich hob in seiner Rede die Bedeutung der Inklusion in der Bildungslandschaft hervor. "Wenn wir über Inklusion und Übergänge in der Bildungsbiografie reden, muss auch das Fundament stimmen", sagte er. Das heißt: Es bedarf ausreichend Personal und die finanzielle Decke darf nicht so dünn sein. Hier sind Bund und Land in der Pflicht.
Professor Dr. Hartmut Griese vom Institut für sozial- und erziehungswissenschaftliche Fortbildung brachte in seinem Referat das Gespenst der Inklusion ins Spiel, das bei manchem für Schrecken sorgt, einige zum Wegschauen animiert und das andere wiederum als pädagogische Herausforderung betrachten. Letzteres traf auf die Teilnehmer der Fachtagung zu. Sie nutzten die Veranstaltung zum Erfahrungsaustausch und nahmen viele Anregungen mit nach Hause.
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